Nicht in jeder Biographie lässt sich der Einschnitt, der den Verlauf des künftigen Lebens bestimmt und ihm eine deutliche Richtung gibt, so klar festsetzen wie bei Gunter Böhmer – ein Einschnitt, den Peter Mieg in der ersten über den Künstler erschienenen Monographie (1963) mit dem Satz einleitete: «Es gibt keinen Zufall. Oder will man von Zufall sprechen, wenn einer besuchsweise in ein abgelegenes Dorf kommt und dann in diesem Dorf bleibt, nicht wochen- sondern jahrzehntelang?» Diese Zäsur hängt eng mit Hermann Hesse zusammen.
Das zufällige Stossen auf dessen Artikel "Malabend" (1926 unter dem Titel "Aquarell" erstmals erschienen) begründete die jahrelange, intensive Beschäftigung des 15jährigen Gunter Böhmer mit dem um Jahrzehnte älteren, sich auch mit Malerei befassenden Schriftsteller. «Der da vom Malen, seinen Beseeligungen und Tücken erzählte, musste eine Art Bruder von mir sein, haargenau stimmte alles, so erlebte auch ich meine ‚Malabende‘, es grenzte an Magie.»
Doch erst während seiner Berliner Akademie-Ausbildung wagte der 21jährige Böhmer den schriftlichen Kontakt mit dem in Montagnola lebenden Hesse. Sein mit beigelegten Radierungen ergänztes Schreiben kündigte vom Ansinnen, für den verehrten Schriftsteller illustrierend tätig sein zu wollen. Damit gelang ihm, Hesses Aufmerksamkeit zu erregen, lud dieser doch den jungen Künstler zu einem Besuch in seinen Tessiner Wohnort ein.
Die erste Begegnung zwischen Gunter Böhmer und Hermann Hesse (1933) bildete den Auftakt einer lebenslangen Verbundenheit zwischen dem Schriftsteller und dem ein Jahr später definitiv nach Montagnola übersiedelnden Zeichner, Maler und Illustrator. Die anfänglich sicherlich noch von der Bewunderung des Jüngeren und dem väterlichen Wohlwollen des Aelteren bestimmte Beziehung entwickelte sich zunehmend zu einer von gegenseitiger Hochachtung getragenen Freundschaft. So schrieb Hermann Hesse beispielsweise 1938 das Vorwort zur ersten Veröffentlichung über Böhmers Schaffen: «...Diese Bilder sind von einem Suchenden, zum Teil von einem Besessenen gemalt (...) Ich bin zum Teil Augenzeuge ihrer Entstehung gewesen. Böhmer hat seit vier Jahren, mit längeren Unterbrechungen, in meinem Tessiner Dorf gelebt, mein Nachbar und Freund, und es ist mir eine Freude, diese erste Publikation mit einem Freundeswort zu begleiten...».
Gunter Böhmer formulierte die Bedeutung dieser Beziehung in seinen späteren Lebensjahren: «Die Freundschaft, mit der mich Hesse beschenkte, war ohne jeden Vergleich diejenige, der ich die meisten Anstösse, Spiegelungen und Bestätigungen verdanke, die mich auf vielen Stufen verstehend, anregend, fördernd begleitete.»
Das zufällige Stossen auf dessen Artikel "Malabend" (1926 unter dem Titel "Aquarell" erstmals erschienen) begründete die jahrelange, intensive Beschäftigung des 15jährigen Gunter Böhmer mit dem um Jahrzehnte älteren, sich auch mit Malerei befassenden Schriftsteller. «Der da vom Malen, seinen Beseeligungen und Tücken erzählte, musste eine Art Bruder von mir sein, haargenau stimmte alles, so erlebte auch ich meine ‚Malabende‘, es grenzte an Magie.»
Doch erst während seiner Berliner Akademie-Ausbildung wagte der 21jährige Böhmer den schriftlichen Kontakt mit dem in Montagnola lebenden Hesse. Sein mit beigelegten Radierungen ergänztes Schreiben kündigte vom Ansinnen, für den verehrten Schriftsteller illustrierend tätig sein zu wollen. Damit gelang ihm, Hesses Aufmerksamkeit zu erregen, lud dieser doch den jungen Künstler zu einem Besuch in seinen Tessiner Wohnort ein.
Die erste Begegnung zwischen Gunter Böhmer und Hermann Hesse (1933) bildete den Auftakt einer lebenslangen Verbundenheit zwischen dem Schriftsteller und dem ein Jahr später definitiv nach Montagnola übersiedelnden Zeichner, Maler und Illustrator. Die anfänglich sicherlich noch von der Bewunderung des Jüngeren und dem väterlichen Wohlwollen des Aelteren bestimmte Beziehung entwickelte sich zunehmend zu einer von gegenseitiger Hochachtung getragenen Freundschaft. So schrieb Hermann Hesse beispielsweise 1938 das Vorwort zur ersten Veröffentlichung über Böhmers Schaffen: «...Diese Bilder sind von einem Suchenden, zum Teil von einem Besessenen gemalt (...) Ich bin zum Teil Augenzeuge ihrer Entstehung gewesen. Böhmer hat seit vier Jahren, mit längeren Unterbrechungen, in meinem Tessiner Dorf gelebt, mein Nachbar und Freund, und es ist mir eine Freude, diese erste Publikation mit einem Freundeswort zu begleiten...».
Gunter Böhmer formulierte die Bedeutung dieser Beziehung in seinen späteren Lebensjahren: «Die Freundschaft, mit der mich Hesse beschenkte, war ohne jeden Vergleich diejenige, der ich die meisten Anstösse, Spiegelungen und Bestätigungen verdanke, die mich auf vielen Stufen verstehend, anregend, fördernd begleitete.»